Alles ist gut - Gallerie
Die Reise von Jakob und mir nach Sizilien, unsere erste, die wir zu zweit unternahmen. Wir fuhren standesgemäß mit einer Fähre von Livorno – standesgemäß - denn Jakob liebte Schiffe und fuhr schon im Bauch seiner Mama und danach zumindest einmal in jedem seiner Lebensjahre auf diese Weise übers Meer. Dort angekommen und herumschweifend, schwebten wir weiter mit einem Tragflächenboot über ein aufgewühltes Meer, zu Inseln, die ihren Namen dem Wind verdanken. Da es bei dem Seegang unmöglich war, das Boot anzuleinen, landeten wir mit einem Sprung im richtigen Moment, ermuntert (und gestoßen) durch einen umsichtigen Seemann, und kamen auf eine zu der Zeit fast menschenleere Insel. Wir fanden eine Unterkunft und aßen mit Blick auf das im Mondlicht schimmernde Meer. In der Abenddämmerung des nächsten Tags wanderten wir hinauf zu unserem ersten Vulkan. In der Stille und Dunkelheit der Nacht sahen wir ausgespuckte Lavabrocken bis hinunter ins Meer rollen und verglühen. Zwei Tage später wanderten wir auf den anderen Vulkan, auf frischem Schnee, in klarer Luft und einem eisigen Wind. Die weiße, rauchende Spitze vor einem wolkenlosen Blau. Wir sahen eine von der Natur geformte weiße Treppe am Meer, griechische Tempel, ein gespenstisch einsames Bergstädtchen im Regen und Nebel, Catania, und natürlich Palermo. Dort zeigte ich Jakob diese Mauer, mit den großen Bäumen und den Engelgraffitis, die ich von einem früheren Besuch schon kannte. Ich machte dieses Foto, den in Deutsch geschriebenen Schriftzug entdeckte ich aber erst jetzt, nach Jakobs Tod. Er erscheint wir wie eine mystische Botschaft aus einer Welt, die kein Vorher und Nachher kennt. Jenseits allen Schmerzes und Kummers, jenseits aller Trauer vertraue ich diesem „Alles ist gut“.